Erfolg­rei­che BS2000-Migration
bei Amadeus Germany GmbH

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Die Amadeus Germany GmbH ist ein Anbie­ter von IT-Lösun­­gen für die Reise­bran­che. Das Unter­neh­men bietet Leistun­gen für den Vertrieb touris­ti­scher Leistun­gen für zum Beispiel Reise­bü­ros, Reise­ver­an­stal­ter, Flugge­sell­schaf­ten und Flughä­fen, Call-Center oder das Inter­net an.

Es hat wirklich geklappt. Am 30.04.2008, 23.55 Uhr wurde bei Amadeus Germany die letzte BS2000-Anlage abgeschaltet.

Voraus­ge­gan­gen war ein in seiner Komple­xi­tät wohl einma­li­ges Migra­ti­ons­pro­jekt. Während der 3‑jährigen Projekt­lauf­zeit wurden Tausende von SPL-Program­­men und SDF-Proze­­du­­ren mit mehre­ren Millio­nen Lines Of Code (LOC) automa­tisch nach C++ bzw. Perl unter UNIX konver­tiert. Das hochper­for­mante Filehan­d­­ling-System auf BS2000 migrierte Amadeus werkzeug­un­ter­stützt in relatio­nale Oracle-Daten­­­ban­ken, der DCAM- Monitor wurde durch openUTM auf UNIX-Seite ersetzt. Die Zielsys­teme laufen in einem nahezu 7*24-Stunden-Betrieb und bearbei­ten in Spitzen­zei­ten ca. 500 Benutz­ertrans­ak­tio­nen pro Sekunde (TA/s), dies entspricht rund 1.000 techni­schen TA/s.

Die Größe des Projek­tes wird an folgen­den Zahlen deutlich: Die Amadeus Germany GmbH ist Deutsch­lands führen­der Anbie­ter von IT-Lösun­­gen für die Reise­bran­che. In Deutsch­land arbei­ten 85 % aller Reise­bü­ros an rund 45.000 PCs mit dem Amadeus-System. Zu den Kunden von Amadeus Germany zählen u.a. 75.000 Hotels, 500 Flugge­sell­schaf­ten, 22 Mietwa­gen­fir­men, rund 200 Reise- und Busver­an­stal­ter, 74 Verkehrs­ver­bünde, 40 europäi­sche Bahnen, 30 Fähran­bie­ter, sechs Versi­che­rungs­an­bie­ter sowie mehrere Event-Ticket-Anbietersysteme.
Allei­ni­ger Gesell­schaf­ter von Amadeus Germany ist die Amadeus IT Group SA, ein weltweit führen­der Anbie­ter von Techno­­lo­­gie- und Vertriebs­lö­sun­gen für die Reise- und Touris­mus­bran­che. Fast 89.000 Reise­bü­ros sowie mehr als 29.000 Airline-Verkaufs­­bü­ros in über 217 Märkten weltweit nutzen sein Netz und das leistungs­starke Datenzentrum.

Das Projekt­team meisterte logis­ti­sche Heraus­for­de­run­gen, denn während der mehrere Jahre dauern­den Projekt­lauf­zeit musste der aktuelle Betrieb ungestört weiter­lau­fen. Zusätz­lich war es notwen­dig, monat­lich neue Programm­ver­sio­nen heraus­zu­brin­gen, um aktuelle Kunden­an­for­de­run­gen zu erfüllen.

Wir entwi­ckel­ten die Migra­ti­ons­werk­zeuge. Darüber hinaus waren mehrere Mitar­bei­ter von uns in das Projekt integriert und brach­ten ihre Erfah­run­gen und ihr Know-how auf dem Gebiet der Migration und des Reengi­nee­ring ein. Spezi­ell für dieses Projekt entstan­den die folgen­den Tools:

  • SPL-to‑C++-Translator (S2C)
  • JCL(SDF)-to-Perl-Konvertierer (J2P)
  • (BS2000)-Files-to-Oracle-Migrationswerkzeug (FiRe)

Für die Entwick­lung der Werkzeuge setzten wir firmen­ei­gene Metatools ein, wie z.B. den selbst­ent­wi­ckel­ten Parser­ge­ne­ra­tor BTRACC (Backtrack­ing Compi­ler Compi­ler). Die Werkzeuge stehen für weitere Migra­ti­ons­pro­jekte zur Verfügung.

Aus dem erfolg­rei­chen Projekt lassen sich folgende Schluss­fol­ge­run­gen ziehen:

  • Ein Migra­ti­ons­pro­jekt unter Nutzung von Konver­tie­rungs­tools ist machbar und eine echte Alter­na­tive zur Einfüh­rung von Standard­soft­ware und der Neuent­wick­lung, insbe­son­dere unter Beach­tung von Projekt­dauer und Budget.
  • Konver­tie­rungs­werk­zeuge erlau­ben eine fehler­freie Migration mit hohem Automa­ti­sie­rungs­grad. Entschei­dend ist die Quali­tät der Migra­ti­ons­werk­zeuge, sie müssen auf Basis der Theorien der Compi­ler­tech­nik entwi­ckelt worden sein.
  • Im Projekt ergab sich die Notwen­dig­keit von Itera­tio­nen bei der Konver­tie­rung, wenn z.B. eine weiter­ent­wi­ckelte Source wieder­holt konver­tiert werden musste. Das ist mit einem Konver­tie­rungs­tool fehler­frei in belie­bi­gen Itera­tio­nen möglich. Es beinhal­tet aber eine klare Absage an eine “Hand”-Übersetzung durch eine große Menge preis­wer­ter Program­mie­rer und ein “Offsho­ring” von Migrationsprojekten.
  • Es wurde erneut der Beweis erbracht, dass eine Konver­tie­rung von antiquier­ten Program­mier­spra­chen in moderne Sprachen (im vorlie­gen­den Fall SPL nach C++) prakti­ka­bel ist, wenn ein geeig­ne­tes Tool (Trans­la­tor) zur Verfü­gung steht. Die Konver­tie­rung unter Nutzung eines Trans­la­tors erfolgt fehler­frei, in belie­bi­gen Itera­tio­nen und automa­ti­siert. Der generierte Zielcode ist wartbar.